Wofür brenne ich wirklich?
- Manuel Schönthaler
- 16. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Juli
Wie mein Klient lernte, wieder zu fühlen und Verantwortung für sich zu übernehmen

„Wofür brenne ich wirklich?“ – mit dieser Frage startete mein Klient in die Arbeit mit der Selbstbegegnung am 15. Juni 2025. Was zunächst wie eine motivierende Bekräftigung klang, entpuppte sich im Verlauf der Sitzung als tiefes Ringen mit emotionaler Abspaltung, familiären Verstrickungen und dem Wunsch nach Selbstführung. Diese bewegende innere Aufstellung war Teil der regelmäßigen Sonntagsarbeit auf Zoom, bei der Menschen in einem sicheren, begleiteten Raum ihren Gefühlen und inneren Anteilen begegnen.
Die ganze Aufzeichnung dieser Session findest du jetzt auch in meinem YouTube-Kanal. Hier ist ein kurzer Shorts-Teaser, damit du ein Gefühl dafür bekommst, was dich dort erwartet.
Die innere Reise beginnt: Brennen oder sich verbrennen?
Unter der Leitung von Manuel und im Beisein weiterer Teilnehmer begann mein Klient seine Aufstellung mit einer scheinbar einfachen Frage: „Ich brenne für mein Leben?!“.
Dabei stieß er schnell auf innere Widerstände. Seine Anteile – insbesondere das „Ich“, das „Für“ und das „Brennen“ – schienen nicht miteinander in Einklang. In der Aufstellung wurde sichtbar: das Brennen, also die Lebensenergie und Begeisterung, war da – doch mein Klient konnte sie nicht halten. Stattdessen war da Angst, Trauer, Scham, Wut. Gefühle, die jahrelang verdrängt wurden, um eine Rolle im Familiensystem aufrechtzuerhalten: die des emotionalen Versorgers für seine emotional tief von sich selbst getrennte Mutter.
Der Wendepunkt: Abgrenzung und Selbstverantwortung
Ein zentraler Moment der Sitzung war die symbolische Trennung von seiner Mutter. In einer intensiven Konfrontation wurde deutlich: mein Klient hatte unbewusst die Verantwortung für ihre Gefühle übernommen – eine emotionale Umkehrung der Verantwortung, die ihn als Kind überforderte und sein heutiges Erleben prägte.
Mit Unterstützung der Gruppe und insbesondere durch die Resonanzgeberin für das Brennen, die seine verdeckten Emotionen intuitiv spiegelte, fand mein Klient Worte für seine Wut, seine Trauer und das Bedürfnis nach einem eigenen inneren Raum. Er sagte sich emotional von der Rolle des „Sohnes, der alles für Mama repariert“ los – und stellte stattdessen sein eigenes „Ich“ wieder in den Mittelpunkt.
Die innere Neuordnung: Ich, Für, Brennen
In der abschließenden Phase der Aufstellung konnte mein Klient eine neue Beziehung zu seinen inneren Anteilen aufbauen:
Das „Ich“ wurde gestärkt: als erwachsener, selbstbestimmter Teil, der führen und Entscheidungen treffen darf.
Das „Für“, sein inneres Kind, durfte endlich Trost und Schutz bekommen – nicht mehr leisten, sondern empfangen.
Das „Brennen“ wurde nicht länger als bedrohlich empfunden, sondern als Ausdruck von Lebendigkeit, der gezielt und sicher gelebt werden darf.
Die Gruppe hielt für meinen Klienten den Raum, während er sich selbst erlaubte, im sicheren Rahmen wieder Stück für Stück zu fühlen – und sich gleichzeitig abzugrenzen, ohne Schuld, ohne Erklärung. Hier kannst du die Aufzeichnung der ganzen Session ansehen:
Die Reise geht weiter: Einladung zu den nächsten Räumen
Diese Form der Selbstbegegnung ist kein einmaliges Ereignis, sondern ein fortlaufender Weg. Jeden Sonntagabend i.d.R. um 19:30 Uhr (MESZ) bieten wir online auf Zoom einen Raum für Aufstellungen innerer Anteile an. Deine Erstteilnahme als ResonanzgeberIn ist stets gratis. Die nächste offene Themenaufstellung, in der wir Traumaverstrickungen aufdecken, am Sonntag, 22. Juni widmet sich einem besonders spannenden Thema:
👉 „Die Angst vor der eigenen Größe“
Erforsche, was dich zurückhält, dein volles Potenzial zu leben. Gratis & mit Aufzeichnung, die wir danach in meinem YouTube-Kanal veröffentlichen werden, wo du bereits einige Arbeiten finden kannst.
Außerdem freuen wir uns auf eine besondere Doppelarbeit mit meiner geschätzten Kollegin Viviane Suchomel, die ihre Form der verdeckten Emotionsarbeit einbringt, um mich bei meinem Thema Schuld(en)/Missbrauch zu begleiten – in einem verlängerten Online-Raum am Donnerstag, 26. Juni, von 17:30 bis 21:30 Uhr. Ich werde sie in der zweiten Session zu ihrem Thema mit der Selbstbegegnungsmethode bei ihrem Beziehungsthema begleiten. Auch dieses Format ist kostenlos, wird aufgezeichnet und veröffentlicht.
Fazit: Die Macht der inneren Aufstellung
Der Weg meines Klienten zeigt eindrücklich, wie kraftvoll die Arbeit mit inneren Anteilen sein kann. Selbstbegegnung bedeutet, Verantwortung zu übernehmen – nicht für andere, sondern für sich selbst. Es bedeutet, zu fühlen, was lange nicht gefühlt werden durfte. Und es bedeutet, sich innerlich neu auszurichten: nicht mehr im Überleben, sondern im Gestalten.
Wenn du bereit bist, deinen eigenen inneren Raum zu betreten, bist du herzlich eingeladen. Jeden Donnerstag. Erste Resonanzteilnahme kostenlos. Immer echt. Und stets lebendig.
Anmeldung & Infos: 👉 www.justfuckindoit.de/ich
„Es ist nicht das Feuer, das dich verbrennt – sondern das, was du tust, um es zu vermeiden.“
Ich biete dazu auch private Einzelarbeiten online & offline derzeit auf Madeira und im Sommer 2025 nach Vereinbarung auch in Deutschland an. Du kannst dir dazu auch eine Beratung oder einen gratis Impulscall buchen.
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