Die ICH-Arbeit (=inner constellation healing), basierend auf der Identitätsorientierten Psychotraumatheorie (IoPT) nach Franz Ruppert, ist eine tiefgehende und transformative Methode der Energiearbeit zur Traumaheilung. Sie ermöglicht es dir, symbiotische Traumaverstrickungen aufzulösen und zu deinem wahren Selbst zurückzufinden. In diesem Blogartikel erfährst du, wie die ICH-Arbeit funktioniert, was sie von anderen Methoden wie dem Familienstellen unterscheidet und warum sie so effektiv ist, wenn es darum geht, alte Wunden zu heilen und dein volles Potenzial zu entfalten.
Was ist ICH-Arbeit?
Die ICH-Arbeit beginnt mit der Formulierung eines persönlichen Anliegensatzes, der dein aktuelles Thema oder deine innere Fragestellung widerspiegelt. Dieser Satz wird zur Grundlage der Arbeit, in der du mit deinen inneren Anteilen in Kontakt trittst, um blockierte Emotionen und unterdrückte Bedürfnisse aufzudecken. Anders als im klassischen Familienstellen nach Bert Hellinger arbeitest du hierbei selbst aktiv mit deinem eigenen ICH und deinen inneren Anteilen, wodurch du die fremden, übernommenen Anteile aus deinem Familiensystem oder von Traumatätern von deinen eigenen jüngeren und verletzten Anteilen unterscheiden lernst. Ziel ist es, diese Anteile entweder loszulassen, weil sie gar nicht zu dir gehören (sog. Täterintrojekte) oder sie wieder liebevoll zu integrieren.
Die ICH-Arbeit wird in Einzel- oder Gruppensitzungen angeboten – online über ZOOM oder persönlich im Rahmen von Workshops oder Retreats. Besonders wertvoll ist das flexible Format, das sich deinem individuellen Heilungsweg und deinem eigenen Tempo anpasst.
Wie läuft eine Sitzung ab?
Die Arbeit ist einfach und doch intensiv:
1. Anliegensatz formulieren: zu Beginn formulierst du einen Satz (oder eine Frage, als Ist- oder Zielzustand, einen Wunsch, ein Symptom) mit ICH, der dich aktuell beschäftigt. Ein Beispiel könnte sein: „Ich schäme mich.“
2. Innere Anteile kennenlernen: im Einzelsetting gehst du selbst mit deinen inneren Anteilen in Kontakt. In der Gruppenarbeit repräsentieren ResonanzgeberInnen deine inneren Anteile und machen so unterbewusste Dynamiken sichtbar.
3. Emotionen lösen: du begegnest deinen eigenen Traumagefühlen und erschließt die blockierten Emotionen. Dieser Prozess ist tief und heilsam, daher ist eine stabile psychische Verfassung wichtig.
4. Transformation: am Ende steht die Integration oder Loslösung von Anteilen, sodass du gestärkt und klarer aus der Sitzung hervorgehst.
Die Geschichte von „Ich schäme mich“
Ein Beispiel verdeutlicht die Kraft der ICH-Arbeit:
Eine Klientin formulierte kürzlich den Anliegensatz „Ich schäme mich.“ Dahinter verbarg sich der Wunsch, sich selbst mehr zeigen zu können. Sie fühlte sich jedoch gehemmt, da sie als Kind das Gefühl hatte, nicht gesehen zu werden. Die Scham diente ihr damals als Schutz, um sich klein zu halten und nicht aufzufallen – eine Überlebensstrategie, die sich tief in ihr verankert hatte.
Im Verlauf der Arbeit zeigte sich, dass der Anteil „Scham“ ein leichter, spielerischer Anteil war, der sich nach Freude und Lebendigkeit sehnte. Durch die Arbeit transformierte sich dieser Anteil in „Liebe“. Die Klientin erkannte, dass es letztlich um Selbstliebe ging: sie durfte sich selbst so annehmen, wie sie ist, und ihr Licht erstrahlen lassen.
Was macht die ICH-Arbeit so besonders?
Die ICH-Arbeit unterscheidet sich von anderen Methoden wie dem Familienstellen durch ihre tiefere, individuellere Herangehensweise:
• Du bist aktiv beteiligt: du interagierst selbst mit deinen inneren Anteilen und wirst dabei nicht von anderen „repräsentiert“, gestaltest also die Arbeit aktiv in Eigenverantwortung mit.
• Symbiotische Verstrickungen auflösen: in Beziehungen sind wir oft symbiotisch verstrickt und folgen dort unbewussten Traumaüberlebensstrategien. Diese werden hier als Illusionen aufgedeckt und durch Eigenverantwortung transformiert.
• Abgespaltene Anteile integrieren: es geht hier nicht um Vergebung von Familienmitgliedern, sondern darum Traumatäter als solche zu benennen (auch Eltern) und damit eigene abgespaltene Anteile wieder zu integrieren.
• Keine Vorkenntnisse nötig: alles, was du brauchst, ist Bereitschaft und Eigenverantwortung. Die Methode greift auf das zurück, was in deinen Zellen und deinem Unterbewusstsein gespeichert ist.
• Ganzheitlicher Ansatz: es geht nicht nur darum, Traumata zu erkennen, sondern sie wirklich zu transformieren und deinen individuellen Heilungsweg zu gehen.
Für wen ist diese Arbeit geeignet?
Die ICH-Arbeit ist ideal, wenn:
• Du bereit bist, dich mit deinen inneren Themen auseinanderzusetzen.
• Du dich psychisch stabil fühlst und nicht in einer akuten Krise bist.
• Du dich eigenverantwortlich auf deinen Heilungsprozess einlassen möchtest.
Es sind keine therapeutischen Vorkenntnisse erforderlich, jedoch kann es hilfreich sein, sich vorab mit Traumatheorie oder symbiotischen Verstrickungen vertraut zu machen.
Fazit: Deine eigene Kraft entdecken
Die ICH-Arbeit ist eine Einladung, deine innere Welt zu erforschen und alte Wunden zu heilen. Sie zeigt dir, dass du bereits vollkommen bist – so, wie du bist. Es geht darum, dich selbst wiederzufinden und in deine eigene Kraft zu kommen.
Wie bei der Klientin im Beispiel kannst auch du lernen, hinderliche Muster wie Scham, Angst oder Zweifel loszulassen und dich selbst mit Liebe und Mitgefühl anzunehmen. Wenn du bereit bist, diesen Weg zu gehen, kann die ICH-Arbeit eine kraftvolle Unterstützung sein, um dein Leben nachhaltig zu transformieren.
Hast du ein Anliegen, das du bearbeiten möchtest?
Lass uns gemeinsam daran arbeiten – in einer Einzel- oder Gruppensitzung, online oder vor Ort. Ich freue mich auf deine Nachricht oder ein persönliches Beratungsgespräch.
ICH-Arbeit: Energiearbeit zur Traumaheilung.
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